UN verzeichnen Anstieg der Hilfslieferungen in den Gaza-Streifen

UN verzeichnen Anstieg der Hilfslieferungen in den Gaza-Streifen
Weitere 26 Lastkraftwagen haben Hilfsgüter in den weitgehend abgeriegelten Gaza-Streifen geliefert. Doch die Vereinten Nationen verlangen viel größere Mengen für das Gebiet mit 2,3 Millionen Menschen.

New York, Genf (epd). Ein weiterer Hilfskonvoi mit 26 Lastkraftwagen hat laut den UN den Gaza-Streifen erreicht. Die Lkw hätten humanitäre Güter für die Versorgung der notleidenden Bevölkerung in das abgeriegelte und umkämpfte Gebiet geliefert, sagte ein UN-Sprecher am Dienstag in Genf.

Der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha), Jens Laerke, betonte, dass mit dem am Montag angekommenen Konvoi ein Anstieg der Lieferungen zu verzeichnen gewesen sei. Doch seien die derzeitigen Mengen an Lebensmitteln, Wasser und Medizin nur ein Bruchteil dessen, was benötigt werde, um eine weitere Verschlechterung der humanitären Lage und Unruhen zu verhindern.

Der Sprecher führte aus, rund 100 Trucks pro Tag seien mindestens nötig, um die Hilfslieferungen allmählich auf ein hohes Niveau zu führen. Zuvor hatte auch der Chef des UN-Hilfswerks für Palästinenser(UNRWA), Philippe Lazzarini, weitaus mehr Unterstützung für die 2,3 Millionen Menschen im Gaza-Streifen verlangt.

Die „Handvoll Konvois“, die den Grenzübergang Rafah zwischen Gaza und Ägypten passieren dürften, sei „nichts im Vergleich zu den Bedürfnissen“ der Bewohner des Gebiets, sagte er in deiner Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates zu Gaza.

Die Chefin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Catherine Russell, beklagte die vielen Opfer unter den Kindern im Nahost-Konflikt zwischen der Terrorgruppe Hamas und Israel. Die „wahren Kosten“ der jüngsten Eskalation würden in Kinderleben gemessen werden.

Jeden Tag würden in Gaza mehr als 420 Kinder getötet oder verletzt, sagte sie. Kinder erlitten sowohl in Israel als auch in den besetzten palästinensischen Gebieten ein „schreckliches Trauma, dessen Folgen ein Leben lang anhalten können“. Nach militärischen Angriffen seien zwölf der 35 Krankenhäuser im Gaza-Streifen nicht mehr funktionsfähig. Mindestens 221 Schulen und mehr als 177.000 Wohneinheiten seien beschädigt oder zerstört worden.

Israel bestreitet viele der Zahlen, die von UN-Hilfsorganisationen publiziert werden. Die Daten stammten von den Hamas-Behörden im Gaza-Streifen und seien nicht glaubwürdig, sagte ein Militär-Sprecher in Tel Aviv. Die israelische Botschafterin bei den UN in Genf, Meirav Eilon Shahar, warf der Weltgesundheitsorganisation und anderen Hilfsagenturen eine einseitige Parteinahme zugunsten der Hamas vor.

Am 7. Oktober hatte die radikalislamische Hamas, die den Gaza-Streifen beherrscht, mit Raketen und Terrorkommandos Israel angegriffen, viele Menschen getötet und weitere verschleppt. Israel reagierte mit heftigem Beschuss und der Blockade des Gebiets, in dem 2,3 Millionen Menschen leben. Zudem dringen israelische Einheiten in den Gaza-Streifen ein.