Wüst für Asylverfahren außerhalb Europas

Wüst für Asylverfahren außerhalb Europas

München (epd). Aus Sicht des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) sollte ernsthaft über Asylverfahren außerhalb Europas diskutiert werden. Er schlug in der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstag) vor, dass gegen finanzielle Zusagen entsprechende staatliche Abkommen geschlossen werden. Geflüchtete sollten laut Wüst nach einem Aufgreifen in Europa in Partnerländer entlang der Fluchtrouten gebracht werden, „damit dort Verfahren und Schutzgewährung nach rechtsstaatlichen Regeln stattfinden“.

„Irreguläre Migration muss beendet werden, damit wir denjenigen Menschen gerecht werden können, die wirklich unsere Hilfe brauchen, weil sie vor Krieg und Vertreibung fliehen“, sagte Wüst der Zeitung. Wer keinen Schutzstatus erwarten könne, dürfe erst gar nicht nach Deutschland einreisen. „Dabei müssen wir diese Partnerländer finanziell unterstützen. Es geht um Abkommen mit Leistung und Gegenleistung“, sagte Wüst. Der Partnerstaat etwa in Nordafrika soll sich dazu bereit erklären, jeden, der irregulär die See- und Landgrenzen von seinem Land in Richtung der Europäischen Union überschreitet, wieder zurückzunehmen.

FDP-Fraktionschef Christian Dürr sagte der „Süddeutschen Zeitung“, auch seine Partei befürworte Asylverfahren in Drittländern außerhalb der EU. „Eine solche Regelung würde Klarheit über den Schutzstatus schaffen und verhindern, dass sich Menschen ohne Perspektive auf die gefährliche Route übers Mittelmeer begeben. Das ist auch eine Frage der Menschlichkeit“, sagte er.