Berlin (epd). Die Umweltschutzorganisation WWF warnt vor einer globalen Wasserkrise. „Der Zustand von Süßwasserökosystemen ist weltweit im freien Fall“, erklärte WWF-Wasserexpertin Theresa Schiller am Montag in Berlin. Laut einer Studie der Organisation zum Welternährungstag stellen Wasser und Süßwasserökosysteme Leistungen im Wert von jährlich rund 58 Billionen US-Dollar (rund 55 Billionen Euro) zur Verfügung.
Der direkte wirtschaftliche Nutzen, der unter anderem den Wasserverbrauch von Haushalten, Bewässerungslandwirtschaft und Industrie beinhaltet, mache davon jährlich mindestens 7,5 Billionen Dollar aus. Der indirekte wirtschaftliche Nutzen von Flüssen, Seen und Feuchtgebieten, beläuft sich dem Bericht „The High Cost of Cheap Water“ (Deutsch: Die hohen Kosten von billigem Wasser) zufolge auf etwa 50 Billionen Dollar.
Milliarden Menschen hätten keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, während die Wasserrisiken für Unternehmen und Volkswirtschaften wachsen, hieß es. Der WWF forderte daher eine Verbesserung des Wassermanagements, den Abbau schädlicher Subventionen sowie Investitionen in Schutz und Wiederherstellung von Süßwasserökosystemen. Die WWF-Wasserexpertin beklagte, dass zwei Drittel der großen Flüsse der Welt nicht mehr frei fließen, während Feuchtgebiete weiterhin dreimal schneller verschwinden als Wälder.