Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, waren im Jahr 2010 15,8 Prozent der Einwohner - rund 12,8 Millionen Menschen - von einem erhöhten Armutsrisiko betroffen. Eine Person galt 2010 als armutsgefährdet, wenn sie nach Einbeziehung staatlicher Transferleistungen weniger als 11.426 Euro im Jahr beziehungsweise 952 Euro im Monat zur Verfügung hatte.
Gegenüber 2009 (15,6 Prozent) und 2008 (15,5 Prozent) sei die Quote auf einem vergleichbaren Niveau geblieben, erklärten die Statistiker. Bei den Männern lag die Armutsgefährdung mit 14,9 Prozent etwas unter dem Durchschnitt der gesamten Bevölkerung, bei den Frauen war das Risiko ausgeprägter (16,8 Prozent).
Alleinerziehende Elternteile und ihre Kinder gehörten mit einer Quote von 37,1 Prozent auch 2010 zu den am stärksten von Armut bedrohten Gruppen. Das galt auch für Alleinlebende: Dort war etwa jede dritte Person (36,1 Prozent) unter 65 Jahren armutsgefährdet. In Haushalten von zwei Erwachsenen unter 65 Jahren traf dies lediglich auf 11,3 Prozent zu.
Das Statistische Bundesamt berief sich bei den Zahlen auf die Erhebung "Leben in Europa 2011". Dazu wurden 13.512 Haushalte und 24.220 Personen ab 16 Jahren zu Einkommen und Lebensbedingungen befragt.