Frankfurt a.M., Niamey (epd). Rund zwei Monate nach dem Militärputsch im Niger hat die Junta laut Medienberichten die Gesandte der Vereinten Nationen zur unerwünschten Person erklärt. Louise Aubin solle die Hauptstadt Niamey innerhalb von 72 Stunden verlassen, lautete die Forderung in einem Schreiben des nigrischen Außenministeriums, das die Nachrichtenplattform „ActuNiger“ am Mittwoch veröffentlichte.
In dem Brief vom Dienstag hieß es weiter, der Schritt sei eine Reaktion auf „hinterlistige Manöver“ vonseiten der UN, um die vollständige Teilnahme des Nigers an verschiedenen Sitzungen bei der UN-Vollversammlung und weiteren internationalen Treffen zu behindern. Angestiftet dazu habe Frankreich.
Die neue Militärregierung im Niger hatte bereits im August die Zusammenarbeit mit Frankreich in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit beendet, immer wieder kam es zu Protesten gegen die französischen Truppen im Land. Frankreich hat sich daraufhin zum Abzug der rund 1.500 Soldaten und seines Botschafters entschlossen.