Osnabrück (epd). Die Polizei Osnabrück hat den mutmaßlichen Verfasser der rechtsextremen Drohbriefe an verschiedene Moscheegemeinden in Deutschland ermittelt. Ein 50 Jahre alter Mann aus Hagen in Westfalen habe die Taten gestanden, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei in Osnabrück am Dienstag mit. Es handle sich nach dem bisherigen Ermittlungsstand um einen Einzeltäter und eine Beziehungstat.
Der Mann soll Droh- und Beleidigungsschreiben an muslimische Religionsgemeinschaften und vereinzelt auch andere öffentliche oder christliche Einrichtungen in Hessen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen versandt haben. Insgesamt seien 41 Taten aus dem Jahr 2017 sowie von 2020 bis heute bekannt, hieß es.
Die Drohbriefe hatten den Angaben zufolge größtenteils einen rechtsextremistischen Inhalt und wurden alle mit dem Namen einer real existierenden Familie aus Osnabrück unterzeichnet. In einem Konflikt mit dieser Familie aus dem Jahr 2016 sieht die Polizei das Motiv für die Taten. Der Beschuldigte habe dabei einen finanziellen Schaden erlitten.
Eine politische Motivation schließen die Ermittler derzeit aus. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittele jetzt gegen den Beschuldigten wegen übler Nachrede und Verleumdung, Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Verstoßes gegen das Kunsturhebergesetz, hieß es.