Katholische Laien fordern mutige Debatten auf der Weltsynode

Katholische Laien fordern mutige Debatten auf der Weltsynode

Rom, Berlin (epd). Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat mutige Debatten über den Zustand der katholischen Kirche auf der Weltsynode in Rom gefordert. Erwartet werde vor allem ein ehrlicher Blick auf die systemischen Gründe des sexuellen Missbrauchs, sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Mittwoch im RBB-Inforadio.

Gerade in Ländern wie Polen, Spanien und auch der Schweiz habe es bisher keine Aufarbeitung gegeben, kritisierte die ZdK-Präsidentin. „Ich erwarte von Papst Franziskus, dass diese Auseinandersetzung auch in Rom jetzt nicht gescheut wird“, sagte Stetter-Karp. Es sei keine Zeit, zu zögern: „Es ist definitiv Zeit, zu handeln.“

Laut Stetter-Karp hat das Zentralkomitee vier zentrale Forderungen für eine Reform der katholischen Kirche. Neben einer grundlegenden Veränderung der Sexualmoral sei das der volle Zugang von Frauen zu allen Kirchenämtern inklusive der Priesterweihe. Zur nötigen Reform gehörten zudem Fragen nach Macht und Gewaltenteilung sowie zur Lebensform der Priester.

Auf der Weltsynode diskutieren seit Mittwoch in Rom 365 Teilnehmer aus aller Welt, darunter katholische Bischöfe, Ordensvertreter und Laien, über die Zukunft der katholischen Kirche. Mit dem Treffen startet die dritte Phase der Weltsynode, die Papst Franziskus im Herbst Oktober 2021 eröffnet hatte. Die Gespräche dauern bis zum 29. Oktober. Unter den deutschen Teilnehmern ist auch der stellvertretende Präsident des ZdK, Thomas Söding. Er nimmt als beratendes Mitglied ohne Stimmrecht teil.