Berlin (epd). Die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler, hat bessere Arbeitsbedingungen und mehr Kompetenzen für Pflegekräfte gefordert. Vogler sagte am Donnerstag beim diesjährigen Deutschen Pflegetag in Berlin: „Wir können in Zukunft so nicht mehr versorgen, wenn die Strukturen so bleiben.“ In Krankenhäusern und Pflegeheimen fehlten bereits Zehntausende Pflegekräfte. Vogler drang darauf, dass die Pflege stärker an Entscheidungen im Gesundheitswesen und in der Politik beteiligt wird.
Vogler forderte ein Einstiegsgehalt von 4.000 bis 4.500 Euro für Fachkräfte in der Pflege. Um auch unter schwierigen Bedingungen gut arbeiten zu können, müsse die Bürokratie im Arbeitsalltag auf das Notwendigste reduziert werden, sagte sie. Mit Blick auf die Ausbildung neuer Fachkräfte forderte Vogler den Ausbau von Pflege-Studiengängen an den Hochschulen.
Vogler sieht die Forderungen der Pflegekräfte durch die Ergebnisse einer forsa-Umfrage bestätigt. Danach haben 92 Prozent der Befragten wenig oder gar kein Vertrauen, dass die Politik eine hochwertige und bezahlbare pflegerische Versorgung sicherstellen wird. Knapp 40 Prozent sagten, die pflegerische Versorgung in ihrer Region habe sich in vergangenen anderthalb Jahren verschlechtert.
Die repräsentative Umfrage wurde im Auftrag des Bosch Health Campus der Robert Bosch Stiftung im Juli dieses Jahres durchgeführt. Dafür wurden 1.003 Personen über 18 Jahren online befragt.