Berlin (epd). Ein ehemaliger Ermittler der Operativen Gruppe Rechtsextremismus (OG Rex) der Berliner Polizei steht im Verdacht, unbefugt Dienstgeheimnisse weitergegeben zu haben. Laut einer gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Generalstaatsanwaltschaft Berlin wurden deshalb am Mittwoch die Wohnung und die aktuelle Dienststelle des Polizeibeamten durchsucht. Weitere Durchsuchungen habe es bei zwei Zeugen gegeben, hieß es in einer Mitteilung vom Mittwochabend.
Vollstreckt wurden demnach drei Durchsuchungsbeschlüsse an sieben Durchsuchungsorten. Beschlagnahmt wurden dabei Mobiltelefone und sonstige Datenträger. Diese würden nun im Rahmen der weiteren Ermittlungen ausgewertet.
Die OG Rex ermittelte ab 2017 unter anderem in der rechten Anschlagsserie im Berliner Bezirk Neukölln. Der sogenannte Neukölln-Komplex umfasst mindestens 72 rechte Straftaten, darunter ein Brandanschlag auf das Auto des Linken-Politikers Ferat Kocak. Trotz der eigens eingesetzten Ermittlergruppe konnten bis heute keine Tatverdächtigen überführt werden. Mit dem Thema beschäftigt sich auch ein Untersuchungsausschuss im Berliner Abgeordnetenhaus.