Berlin (epd). Das Internationale Congress Centrum (ICC) in Berlin soll nach jahrelangem Dornröschenschlaf ein modernes Kunst-, Kultur- und Innovationszentrum werden. Dafür solle im kommenden Jahr ein europaweiter Konzeptwettbewerb ausgeschrieben werden, sagte Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag nach der Senatssitzung. Laut Giffey stehen dafür 1,6 Millionen Euro zur Verfügung, eine Entscheidung über den Gewinner soll im Sommer 2026 fallen. „So weit wie heute waren wir mit dem ICC noch nie“, sagte die SPD-Politikerin.
Bereits im Januar hatte Giffeys Vorgänger im Amt, Stephan Schwarz (parteilos), angekündigt, das ICC mit einem Konzept wiederbeleben zu wollen, „das zu Berlin passt, als Ort für Kunst, Kultur und Kreativität“. Als Vorbild nannte Giffey, damals noch Regierende Bürgermeisterin, das französische Kulturzentrum „Centre Pompidou“ in Paris.
Vorgaben des Senats sind die Entwicklung eines modernen Kunst- und Kulturzentrums mit flexiblen, auch für Kongresse und Konferenzen nutzbaren Flächen, Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit und die Einhaltung des Denkmalschutzes. Die Vergabe erfolgt über ein Erbbaurecht über 99 Jahre.
Nach Senatsangaben kostet der Betrieb des stillgelegten Monumentalbaus das Land seit 2014 jährlich zwei Millionen Euro. Das ICC war im April 1979 als Aushängeschild des damaligen West-Berlins eröffnet worden. Auffälliges Merkmal des 250.000 Quadratmeter großen Gebäudes ist seine silbergraue Aluminium-Fassade. Seit 2014 ist das ICC im sogenannten Stillstandsbetrieb, sei 2019 steht es unter Denkmalschutz.