Brüssel, Berlin (epd). Sechs junge Portugiesen zwischen elf und 24 Jahren präsentieren am Donnerstag eine Klimaklage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Sie argumentieren, dass Portugal, Deutschland und 31 weitere europäische Staaten ihre Menschenrechte verletzen, weil sie nicht genug tun, um sie vor dem Klimawandel zu schützen. „Junge Menschen und ihre Kinder werden die Hauptlast der sich anbahnenden Klimakatastrophe zu tragen haben“, erklärte Julia Duchrow, stellvertretende Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, am Dienstag. Die Menschenrechtsorganisation unterstützt die Klage.
2017 wüteten in Portugal verheerenden Waldbrände, die offenbar durch klimawandelbedingte Trockenheit begünstigt wurden. Sie waren Amnesty zufolge der Auslöser der Klage. Sollte sie erfolgreich sein, könnten die 27 EU-Mitgliedstaaten sowie das Vereinigte Königreich, die Schweiz, Norwegen, Russland und die Türkei verpflichtet werden, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Außerdem könnte das Urteil künftige Klimaklagen stärken. Eine Entscheidung könnte innerhalb weniger Monate getroffen werden.