Borkum, Berlin (epd). Die Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und ihrer Partner gegen die geplanten Gasbohrungen vor der Nordseeinsel Borkum geht in die Hauptverhandlung. Zusammen mit der Stadt Borkum und weiteren Initiativen versuche die Umwelthilfe vor einem Gericht im niederländischen Den Haag, Bohrungen des niederländischen Konzerns One-Dyas im Wattenmeer zu verhindern, teilte die Umwelthilfe am Montag in Berlin mit. Der Konzern will auf niederländischem Territorium nordwestlich von Borkum die Bohrungen beginnen und dann unter dem Meeresboden horizontal auf deutsches Gebiet vordringen.
Die Umwelthilfe und ihre Partner halten die geplanten Bohrungen wegen der möglichen Folgen für den Klimaschutz und die umliegenden Schutzgebiete für nicht genehmigungsfähig, hieß es. Mit einem Urteil werde erst in einigen Wochen gerechnet. Auf deutscher Seite stehe außerdem die Entscheidung des zuständigen Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie in Niedersachsen noch aus. Auch in diesem Verfahren hatte die Umwelthilfe Einwände erhoben und rechtliche Schritte angekündigt.
Das Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer erstreckt sich über rund 11.500 Quadratkilometer und umfasst eine Vielzahl von Übergangszonen zwischen Land, Meer und Süßwasserumgebungen. Es bietet Tausenden Pflanzen- und Tierarten einen einzigartigen Lebensraum.
Erst in der vergangenen Woche hatte die Welterbe-Kommission der Vereinten Nationen an Deutschland und die Niederlande appelliert, keine neuen Probebohrungen für die Förderung von Salz, Gas oder Öl im Wattenmeer zu genehmigen. Dies sei mit dem Status als Welterbe nicht vereinbar, hieß es. Besondere Sorge bereiteten die geplanten Probebohrungen nach Gas nordwestlich der Insel Borkum, hieß es im Zustandsbericht der Welterbestätten.