Berlin (epd). Die Diakonie Katastrophenhilfe hat die zunehmende Gewalt gegen die Zivilbevölkerung im Sudan angeprangert. Seit Beginn der Kämpfe Mitte April flöhen jeden Monat im Schnitt eine Million Frauen, Männer und Kinder, sagte der Leiter der evangelischen Hilfsorganisation, Martin Keßler, am Donnerstag in Berlin. „Viele sind der zunehmenden Gewalt im Sudan schutzlos ausgeliefert und ihre Lage ist verheerend.“
Keßler warnte davor, dass der Konflikt in dem afrikanischen Land in Vergessenheit gerate. „Die Aufmerksamkeit für diesen blutigen Konflikt ist rapide gesunken, dabei geraten immer mehr Menschen zwischen die Fronten“, sagte er. Gewalt und Vertreibungen müssten ein Ende finden, der UN-Sicherheitsrat müsse sich dringend mit der aktuellen Lage befassen.
Im Sudan war am 15. April ein Machtkampf zwischen den Generälen der regulären Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) eskaliert. Seitdem gibt es in vielen Teilen des Landes Kämpfe sowie Angriffe auf zivile Infrastruktur wie Krankenhäuser und Schulen. In der Krisenregion Darfur wurden laut Menschenrechtlern und den Vereinten Nationen schwere Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung begangen.
Nach UN-Angaben sind Hunderttausende Sudanesinnen und Sudanesen seit Beginn der Kämpfe ins Ausland geflohen. Millionen weitere Menschen wurden innerhalb des Landes vertrieben. Die Diakonie Katastrophenhilfe ruft zu Spenden für die von der Krise im Sudan betroffenen Menschen auf.