Berlin (epd). Das deutsche Handwerk und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wollen ihre Kooperation ausbauen. „Der Mensch steht im Handwerk genauso wie bei der Kirche im Mittelpunkt des Handelns“, heißt es in einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Erklärung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) nach einem Spitzengespräch zwischen EKD und ZDH. Das gemeinsame Engagement gelte der pluralen Gesellschaft und einer Bildungsgerechtigkeit, die berufliche Ausbildung und Selbstverwirklichung für alle Menschen ermöglicht.
ZDH-Präsident Jörg Dittrich betonte, nur ein starkes Handwerk könne seiner sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen, „Transformation umsetzen und die zahlreichen Herausforderungen der Zukunft bewältigen“. Der ZDH fordere eine „Bildungswende, die die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung gesetzlich manifestiert und die Grundlage für ein gerechtes Bildungssystem bildet“.
Die EKD-Ratsvorsitzende und westfälische Präses Annette Kurschus fügte laut ZDH-Mitteilung hinzu: „Handwerk - das ist Arbeit mit Verstand, Herz und Tatkraft. In der Umsetzung eigener Klimaziele, in den Bereichen Migration und Integration ebenso wie in Bildung und Ausbildung geht das Handwerk immer wieder mit gutem Beispiel voran.“
Dabei geht es laut Kurschus nicht nur um den Wert von Produkten, Effizienz oder Produktivität, sondern auch um Werte, die Menschen in den Mittelpunkt stellen, für sozialen Ausgleich und Gerechtigkeit sorgen und die Umwelt nachhaltig gestalten. Darin sei die evangelische Kirche mit dem Handwerk traditionell eng verbunden.
ZDH-Präsident Dittrich bezeichnete das Handwerk und die Kirchen als „Garanten für Integration und Inklusion“. Handwerksbetriebe seien die „Ausbilder der Nation“ und benötigten bei der Suche nach Azubis ein noch stärkeres flankierendes Engagement der Politik. Dittrich verwies auf einen Satz aus einer ZDH-Kampagne: „Bei uns zählt nicht, wo man herkommt. Sondern wo man hinwill.“