Krakau (epd). Der scheidende Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Panti Filibus Musa, hat die Kirchen zu einer verstärkten Friedensarbeit aufgerufen. Angesichts des Angriffskrieges Russlands in der Ukraine und anderer Konflikte sagte der nigerianische Geistliche am Mittwoch in Krakau, die Kirchen müssten notleidenden Menschen helfen und sich für Versöhnung einsetzen.
Der Präsident sprach in der polnischen Stadt zur bei der Eröffnung der 13. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes zu den rund 360 Delegierten. Der Nigerianer führte weiter aus, dass der russische Angriff auf die Ukraine ein „Schock“ für ihn und für viele Afrikaner gewesen sei. Es sei ihnen unvorstellbar gewesen, dass in Europa nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs wieder ein Konflikt mit diesen Dimensionen beginnen könne.
Der Krieg zeige die Verletzlichkeit der gesamten menschlichen Familie, so der LWB-Präsident. In einer gespaltenen und zersplitterten Welt sei es wichtig, zusammenzukommen, sich gegenseitig zu unterstützen, Gottesdienst zu feiern, zu beten und zu dienen. Russland hatte im Februar 2022 die Ukraine mit einem großangelegten Angriffskrieg überzogen, die Ukraine und Polen grenzen aneinander.
Der Bischof erinnerte an die humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit des LWB-Weltdienstes. Jedes Jahr bringe der Weltdienst mehr als drei Millionen Menschen Hilfe und Hoffnung. Als weltweite Kirchengemeinschaft dürfte der LWB stolz auf seine geleistete Arbeit sein.
Am Samstag sollen die Delegierten eine neue Präsidentin oder einen neuen Präsidenten wählen. Das Thema der Vollversammlung lautet „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung.“ Gastgeberin ist die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen. Der LWB umfasst 150 Mitgliedskirchen mit 77 Millionen Gläubigen.