Osnabrück (epd). Die Kirchen und Religionsgemeinschaften haben nach Ansicht des früheren katholischen Bischofs Franz-Josef Bode die Aufgabe, zum derzeit fern erscheinenden Frieden beizutragen. Jeder Missbrauch von Religion für den Krieg sei eine „Perversion des Glaubens“, sagte der Theologe am Samstag in einem ökumenischen Festgottesdienst zum evangelischen Landesposaunenfest vor dem historischen Rathaus in Osnabrück.
„Glaube und Religion müssen uns zum Dialog, zur Differenzierung und zur Gemeinschaft führen, nicht durch errungene Siege, sondern in gegenseitiger Annäherung, um gemeinsam den Frieden zu suchen und ihm nachzujagen“, sagte Bode, der bis zu seinem Rücktritt im Frühjahr 2023 an der Spitze des Bistums Osnabrück stand. Dabei komme auch der Musik eine hohe Bedeutung zu: „Musik, die Menschen aller Generationen und Herkunft zusammenführt, die durch intensives Hören und intensives Üben Haltungen in den Musizierenden und den Zuhörenden erzeugt, die wir nicht unterschätzen dürfen.“
In Osnabrück waren am Wochenende rund 1.000 Bläserinnen und Bläser zum landesweiten Fest des Posaunenwerks der hannoverschen Landeskirche zusammengekommen. In diesem Jahr wird dabei zugleich an das Jubiläum „375 Jahre Westfälischer Frieden“ sowie an das 125-jährige Bestehen des Posaunenwerks erinnert. Das Landesposaunenfest findet alle vier oder fünf Jahre an wechselnden Orten statt. Insgesamt gibt es in der hannoverschen Landeskirche rund 10.000 Bläserinnen und Bläsern in 550 Posaunenchören und Bläserkreisen.