Evangelischer Verband enttäuscht von Plänen zur Kindergrundsicherung

Evangelischer Verband enttäuscht von Plänen zur Kindergrundsicherung

Berlin (epd). Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie (eaf) hat sich enttäuscht über den Kompromiss innerhalb der Bundesregierung zur geplanten Kindergrundsicherung geäußert. Die Chance auf eine auskömmliche finanzielle Absicherung für soziale Teilhabe und gutes Aufwachsen sei vertan worden, erklärte der Verband am Donnerstag in Berlin. Er warnte vor langfristigen Folgen. Was kurzfristig gespart werde, werde „zukünftigen Generationen in vielfacher Höhe als Folgekosten unterlassener Armutsbekämpfung auf die Füße fallen“, sagte Bundesgeschäftsführerin Svenja Kraus.

Der Präsident des Verbands, Martin Bujard, ergänzte, nur mehr Berechtigte zu erreichen, reiche nicht. „Wir brauchen mehr Geld im System, in den Familien und in der Infrastruktur“, sagte er.

In der Kindergrundsicherung sollen Familienleistungen zusammengefasst, vereinfacht und automatisch ausgezahlt werden. Dazu zählen das Kindergeld, der Kinderzuschlag für Familien mit niedrigen Einkünften, die Sozialhilfe für Kinder sowie Unterstützungen für Schulsachen und Freizeit. Die Kindergrundsicherung gilt als das wichtigste sozialpolitische Vorhaben der Ampel-Koalition.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatten sich nach langem Ringen kürzlich darauf verständigt, im Jahr 2025 rund 2,4 Milliarden Euro für die Umsetzung zur Verfügung zu stellen. Paus hatte ursprünglich deutlich mehr Geld veranschlagt, zu Beginn zwölf, später sieben Milliarden Euro. Über das konkrete Gesetz zur Kindergrundsicherung müssen Bundesregierung und Bundestag noch beraten.