Frankfurt a.M., Harare (epd). In Simbabwe ist der kürzlich wiedergewählte Präsident Emmerson Mnangagwa für eine zweite Amtszeit vereidigt worden. Der Politiker legte am Montag seinen Amtseid auf die Verfassung ab. Wie die regierungsnahe simbabwische Tageszeitung „The Herald“ (Montag) berichtete, waren Tausende Anhänger der Zanu-PF bei der Vereidigung dabei.
Mnangagwa war Ende August mit knapp 53 Prozent der Stimmen zum zweiten Mal ins Amt gewählt worden. Die Wahl war jedoch kritisiert worden. Die Oppositionspartei „Citizens Coalition for Change“ (CCC) hatte Mnangagwa im sozialen Netzwerk „X“, ehemals Twitter, damals „eklatanten und gigantischen Betrug“ vorgeworfen.
Auch internationale Beobachter hatten von Einschüchterungsversuchen gegenüber den Wählern berichtet. Nach Ansicht der Beobachter wurden die Wahlen nicht nach demokratischen Standards abgehalten. Laut Berichten des britischen Nachrichtensenders BBC will die Oppositionspartei CCC jedoch nicht versuchen, das Wahlergebnis vor Gericht anzufechten. Während des Wahlkampfes hatten Menschenrechtsorganisationen von Repressionen, Einschränkungen der Versammlungsfreiheit und systematischen Menschenrechtsverstößen berichtet.
Die Regierungspartei Zanu-PF ist bereits seit der Unabhängigkeit Simbabwes im Jahr 1980 an der Macht. Mnangagwa übernahm 2017 das Amt von Langzeitpräsident Robert Mugabe. Auch unter Mnangagwa geht die Regierung systematisch gegen die Opposition vor.