Rom (epd). Papst Franziskus ist am Freitag zu einem viertägigen Besuch in der Mongolei eingetroffen. Wie das Presseamt des Vatikans mitteilte, landete die Sondermaschine der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways um 9.51 Uhr (Ortszeit) auf dem internationalen Flughafen von Ulan Bator. Franziskus ist der erste Papst, der das ostasiatische Land besucht.
„In die Mongolei zu gehen, heißt, zu einem kleinen Volk in einem großen Land zu gehen“, sagte Franziskus während des Fluges vor den etwa 70 mitreisenden Journalisten und fügte hinzu: „Ich glaube, es wird uns guttun, die so lange und so große Stille zu verstehen.“
Franziskus wurde in Ulan Bator von Außenministerin Batmunkh Battsetsegund in Empfang genommen. Eine junge Frau überreichte dem Papst einen getrockneten Joghurt, eine traditionelle Geste des Willkommens in der Mongolei. Das Motto der Papstreise, deren Fokus auf dem interreligiösen Dialog liegt, lautet „Zusammen hoffen“.
Von Bord aus hatte der Papst wie üblich Gruß-Telegramme an die Staaten verschickt, die das Flugzeug auf seiner Route überquerte. Franziskus schickte seine Grüße auch an Chinas Präsident Xi Jinping, wie das vatikanische Presseamt mitteilte. Da China und der Vatikan keine diplomatischen Beziehungen pflegen, war dies einer der wenigen offiziellen Kontakte der beiden. Die Flugroute des Papstes ging nicht über Russland.
An Bord des Fliegers zeigte eine Journalistin Franziskus die Trinkflasche eines ukrainischen Soldaten, die im Krieg in der Ukraine durchlöchert wurde. Vom Papst gesegnet soll die Flasche nun wieder in die Ukraine zurückgebracht werden.
Franziskus wird bis Montag in der Mongolei bleiben. Der flächenmäßig zweitgrößte Binnenstaat der Erde hat rund 3,3 Millionen Einwohner, davon sind nach Angaben des Vatikans etwa 1400 katholischen Glaubens. Nach der Ankunft des Papstes standen für den Freitag nach dem 9,5-stündigen Flug keine weiteren Termine auf dem Plan des 86-Jährigen.
Am Samstag will der Papst Regierungsmitglieder der Mongolei und katholische Glaubensvertreter treffen. Am Sonntag steht ein Treffen mit Vertretern anderer Religionen auf dem Programm, bevor der Papst am Nachmittag in einer Sporthalle eine Messe feiern wird. Hierzu werden etwa 2.500 Gläubige erwartet. Neben Katholiken aus der Mongolei kommen auch Pilger, unter anderem aus den angrenzenden Ländern Russland und China, wie der Vatikan im Vorfeld der Reise bekanntgab.
Die Reise in die Mongolei ist 43. internationale Reise von Papst Franziskus und seine zweite interkontinentale in diesem Jahr. Anfang Februar hatte er die Demokratischen Republik Kongo und den Südsudan besucht.