Berlin, München (epd). Bei den internationalen Klimahilfen hat Deutschland nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstag) ein für 2025 zugesagtes Ziel bereits im vergangenen Jahr erreicht. Laut Bericht flossen 2022 insgesamt 6,3 Milliarden Euro, so viel wie nie. Mit dem Geld werden ärmere Länder sowohl beim Klimaschutz unterstützt als auch bei sogenannten Anpassungsmaßnahmen, mit denen sie sich etwa auf höhere Meeresspiegel, mehr Dürren und heftigere Stürme vorbereiten.
Die Anhebung der Klimafinanzierung auf jährlich sechs Milliarden Euro bis 2025 hatte noch die Bundesregierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zugesagt. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) bestätigte die Übererfüllung laut Zeitung dem Vernehmen nach bei der SPD-Fraktionsklausur in Wiesbaden.
Die internationale Klimafinanzierung verteilt sich auf unterschiedliche Töpfe in der Bundesregierung, viele davon finden sich in Schulzes Haus. Ihr Ministerium habe 2022 auch angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine 1,4 Milliarden Euro an Sondermitteln erhalten, um einer Ernährungskrise entgegenzuwirken, hieß es. Ein Teil davon sei genutzt worden, um in ärmeren Ländern eine Klima-angepasste Landwirtschaft zu fördern.
Das Entwicklungsministerium hatte am Montag die Zahlen zur deutschen öffentlichen Klimafinanzierung 2022 in die Ressortabstimmung gegeben. Bis Ende September sollen sie an die Europäische Union gemeldet und dann veröffentlicht werden. Schulze erklärte am Dienstag mit Blick auf die international vereinbarten Klimahilfen: „Viele Entwicklungsländer wollen erstmal sehen, dass wir unseren Teil des Deals einlösen, bevor sie sich auf weitere Verpflichtungen beim Klimaschutz einlassen.“