Osnabrück, Salzgitter (epd). Im Kampf gegen Hautkrebs fordert das Bundesamt für Strahlenschutz einen besseren staatlichen Schutz vor der Sonne. „Wir müssen heute den UV-Schutz stärken, um die Hautkrebserkrankungen von morgen zu vermeiden“, sagte die Präsidentin des Bundesamtes, Inge Paulini, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (online: Sonntag). Derzeit fordere der sogenannte Schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) mehr als 4.000 Tote in Deutschland pro Jahr. Wegen des Klimawandels mit mehr Sonnenschein könnte das Risiko einer Erkrankung weiter steigen.
Paulini sprach sich für eine gesetzliche Stärkung des UV-Schutzes aus. Dies könne über die Aufnahme ins Präventionsgesetz geschehen. „So könnte der UV-Schutz Hand in Hand mit Gesundheitsförderung und Prävention gestärkt werden“, sagte die Toxikologin und Ernährungswissenschaftlerin. Das 2015 in Kraft getretene Präventionsgesetz setzt sich mit der Frage auseinander, wie Krankheiten verhütet werden können und was Menschen langfristig gesund hält. Zuständig für eine Aufnahme des UV-Schutzes ins Präventionsgesetz wäre das Bundesgesundheitsministerium.
Die Behörden-Chefin plädierte zudem dafür, den Sonnenschutz in den Klimaanpassungsmaßnahmen der Länder mitzubedenken. Zugleich brauche es Aktionspläne auf kommunaler Ebene. Gerade bei Schulen und Kindergärten müsse baulich mehr auf Sonnenschutz geachtet werden. „Sonnenbrände im Kindesalter erhöhen das Risiko, später im Leben an schwarzem Hautkrebs zu erkranken“, sagte Paulini.