Genf, New York (epd). Der Konflikt im Sudan droht laut dem UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths das afrikanische Land zu zerstören. Je länger die Kämpfe zwischen der Armee und der RSF-Miliz andauerten, umso verheerender seien die Folgen für die Menschen, warnte Griffiths am Freitag in New York. Der UN-Vertreter rief die Konfliktparteien auf, die Gefechte im Interesse der Bevölkerung einzustellen.
Die Gewalt habe die Hauptstadt Khartum und die Region Darfur verwüstet. Hunderttausende Kinder seien schwer unterernährt und drohten zu sterben, wenn sie nicht behandelt würden. Millionen Mädchen und Jungen erhielten keine Schulbildung und erlitten physische sowie psychische Narben. Berichte, wonach einige Kinder im Sudan bei den Kämpfen eingesetzt würden, seien zutiefst beunruhigend.
Im ganzen Land würden Fälle von Masern, Malaria, Keuchhusten, Dengue-Fieber und akutem Durchfall gemeldet, sagte Griffiths. Die meisten Menschen seien von medizinischer Versorgung abgeschnitten. Ein Großteil der Krankenhäuser sei außer Betrieb.
Im Sudan war am 15. April ein Machtkampf zwischen der regulären Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz eskaliert. Seitdem gibt es Kämpfe in vielen Teilen des Landes, vor allem in der Hauptstadt Khartum und der westlichen Darfur-Region.
Griffiths zufolge wurden Millionen von Menschen innerhalb des Sudan vertrieben. Fast eine Million weitere Kinder, Frauen und Männer seien über die Grenzen geflohen. Ein langwieriger Konflikt in dem nordostafrikanischen Land könnte die gesamte Region in eine humanitäre Katastrophe stürzen, betonte der Nothilfekoordinator.