Berlin (epd). Verbraucherschutz-Chefin Ramona Pop empfiehlt, sich noch vor dem Winter nach neuen Gas- und Stromverträgen umzuschauen. „Die Preise bei Strom und Gas sinken gerade bei neuen Verträgen“, sagte die Vorständin des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag, Print Montag). In der Hochkrisenzeit habe es zwar Anbieter gegeben, die Verbrauchern von einem auf den anderen Tag gekündigt hätten. Die Verbraucherschützer rieten trotzdem, sich nach günstigeren und seriösen Anbietern umzuschauen, betonte sie.
Die Verbraucherschutzchefin kritisierte die Bundesregierung für den „langen Streit“ um das Gebäudeenergiegesetz und das Heizungsgesetz. Das habe „viel Vertrauen verspielt“. Pop bezeichnete es als Fehler, dass die Bundesregierung nicht sofort eine passgenaue Förderung mitgedacht habe. „Viele Menschen sind verunsichert, weil sie zum einen nicht wissen: Wann muss ich eigentlich etwas tun? Und vor allem, wie teuer wird das und wie wird das gefördert?“, erklärte Pop.
Im Gebäudeenergiegesetz ist vorgesehen, dass bis 2045 alle Heizungen klimaneutral sein müssen. Bis 2030 soll die Hälfte der bundesweit benötigten Wärme aus erneuerbaren Energien und Abwärme gewonnen werden. Derzeit kommt die Wärme in privaten Haushalten nur zu 18 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen.
Mit Blick auf die Klimaschutzziele laufe die Zeit davon, sagte die Verbraucherschützerin. Auf Dauer werde man sich von fossilen Energieträgern verabschieden müssen, die über die CO2-Bepreisung auf Heiz- und Kraftstoffe sowie den europäischen Emissionshandel teurer würden. „Die Menschen brauchen Klarheit und eine vernünftige Förderung, damit sie wissen: Ich kann mir das auch leisten“, erklärte Pop.