Drogenbeauftragter: Parallel zu Cannabis-Legalisierung Schutz stärken

Drogenbeauftragter: Parallel zu Cannabis-Legalisierung Schutz stärken

Düsseldorf (epd). Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), dringt angesichts der bevorstehenden Cannabis-Legalisierung auf einen besseren Schutz von Jugendlichen. „Mit der kontrollierten Abgabe von Cannabis müssen wir die Prävention von Kindern und Jugendlichen noch stärker in den Blick nehmen, die Suchtprävention und Suchthilfe vor Ort stärken und Jugendliche über mögliche Risiken aufklären“, sagte Blienert der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag).

Der Drogenbeauftragte begrüßte die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), den Gesetzentwurf zur Cannabis-Legalisierung in der kommenden Woche ins Kabinett einzubringen. „Für mich ist dieser ganze Gesetzesprozess ein Weg, um alte Denkmuster in der Sucht- und Drogenpolitik aufzubrechen“, sagte er. „Wir brauchen diese offene, lange und aufrichtige Debatte.“ Am Ende müsse das Gesetz praktikabel sein, „um den verbesserten Gesundheits- und Jugendschutz und die Austrocknung des Schwarzmarktes zu erreichen“.

Lauterbach plant parallel zur Gesetzgebung eine Kampagne, die auf die Risiken des Cannabis-Konsums aufmerksam machen soll. Den Gesetzesplänen zufolge sollen der Besitz von 25 Gramm Cannabis und der Anbau von drei Hanfpflanzen für den privaten Gebrauch künftig legal sein. Clubs oder Vereinen soll es zudem erlaubt werden, Cannabis für ihre Mitglieder zu produzieren. Die neuen Regeln gelten nur für Erwachsene ab 18 Jahren. Einen bundesweiten Verkauf in lizenzierten Geschäften, wie im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien vereinbart, wird es zunächst nicht geben.