Dortmund (epd). Die Stadt Dortmund hat am Dienstag des vor einem Jahr von der Polizei erschossenen 16-jährigen Flüchtlings Mouhamed Dramé gedacht. Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) erinnerte nach einer Sitzung des Verwaltungsvorstandes der Stadt an den ersten Jahrestag des Vorfalls, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Dabei drückte er den Angehörigen und Freunden des Verstorbenen sein Mitgefühl aus.
Der 8. August 2022 sei ein „Tag des Schmerzes und der Wut für Familie und Freunde“. „Gleichzeitig hat er eklatante Lücken unserer Hilfesysteme aufgezeigt und den Anstoß für wichtige und notwendige Veränderungen gegeben“, erklärte Westpfahl.
In der Zeit danach habe Dortmund gezeigt, dass man fest zusammenstehe, fügte er hinzu. Wie die Stadt mitteilte, führte der OB viele persönliche Gespräche mit Menschen, „bei denen der Todesfall berechtigte Ängste und Verunsicherung ausgelöst hat“.
Der Oberbürgermeister bedauerte überdies, dass weiterhin unklar sei, wann der Strafprozess gegen die an dem Vorfall beteiligten Polizisten beginne. Wegen des gewaltsamen Todes des 16-Jährigen sind fünf Polizisten wegen Totschlags, gefährlicher Körperverletzung und Anstiftung zur gefährlichen Körperverletzung angeklagt.
Der junge Senegalese war in der Dortmunder Nordstadt von Polizisten erschossen worden - dabei wurde offenbar mit einer Maschinenpistole gefeuert. Zuvor soll der Jugendliche die Absicht geäußert haben, sich umzubringen. Zum Zeitpunkt des Vorfalls soll er ein Messer in der Hand gehalten haben.