Hannover (epd). Nach dem Brand des Autofrachters „Fremantle Highway“ in der Nordsee hat der Umweltverband BUND die Bundesregierung aufgefordert, Konsequenzen aus dem Unglück zu ziehen. Autotransporte per Schiff müssten als Gefahrgut-Transporte deklariert werden, sagte die niedersächsische BUND-Landesvorsitzende Susanne Gerstner am Dienstag in Hannover. Außerdem müssten die Sicherheits- und Brandschutzstandards für Autofrachter erhöht und an die neuen Risiken von Elektroautos angepasst werden.
Gerstner appellierte an die Bundesregierung, sich gemeinsam mit Dänemark und den Niederlanden bei der Internationalen Maritimen Organisation für eine deutliche Verbesserung der Schiffssicherheit und des Meeresschutzes einzusetzen. Die Nordsee zähle zu den am dichtesten und häufigsten befahrenen Schifffahrtsgebieten der Welt. Mehrere Schiffshavarien in den vergangenen Jahren hätten gezeigt, dass die Sicherheitsmaßnahmen für den Schiffsverkehr im Weltnaturerbe Wattenmeer mit seinem einzigartigen und hochsensiblen Ökosystem nicht ausreichten.
Die „Fremantle Highway“ war Ende Juli 27 Kilometer nördlich der niederländischen Wattenmeerinsel Ameland in Brand geraten. An Bord waren rund 3.800 Autos, darunter knapp 500 mit Elektroantrieb, sowie 1.600 Tonnen Schweröl und weitere 200 Tonnen Marinediesel. Zwischenzeitlich wurde ein Auseinanderbrechen oder Kentern des 200 Meter langen Schiffs befürchtet. Inzwischen wurde es in den Hafen der niederländischen Stadt Eemshaven geschleppt. Damit ist die Gefahr für das Wattenmeer gebannt.