Potsdam (epd). Nach dem schweren Brand im früheren brandenburgischen Landtag in Potsdam ist weiter offen, wann die Untersuchungen zur Brandursache beginnen können. Kriminaltechniker würden den Brandort aufsuchen, sobald ein gefahrloses Betreten des Gebäudes möglich ist, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag in Brandenburg an der Havel. Erst dann könnten die Brandursachenermittlung und die Sicherung möglicher Spuren vor Ort beginnen. Wann dies möglich sein werde, könne gegenwärtig auch aufgrund des baulichen Zustands des Gebäudes noch nicht gesagt werden.
Im ehemaligen Landtagsgebäude von Brandenburg auf dem Potsdamer Brauhausberg war am Samstag in dem Flügel des Gebäudes, in dem sich der frühere Plenarsaal befand, ein Brand ausgebrochen. Dabei stürzte das Dach ein, weitere Teile des historischen Gebäudes wurden beschädigt. Das Feuer konnte erst nach mehreren Stunden am Samstagabend gelöscht werden. 120 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Polizei und Ordnungsamt seien vor Ort gewesen, hieß es.
Das historische Gebäude war zwischen 1990 und 2013 Sitz des Landtags von Brandenburg. 2015 wurde das Areal verkauft und dann bis 2018 als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt. Seit Ende 2018 stand es leer. Das ehemalige Landtagsgebäude war 1902 als Königlich-Preußische Kriegsschule fertiggestellt worden. Von 1919 bis 1945 war dort unter anderem das Reichsarchiv untergebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die SED-Bezirksleitung dort ein. Deshalb wurde das Gebäude im Volksmund auch als „Kreml“ bezeichnet.