Köln (epd). Um auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen, hat Greenpeace eine verschlammte Wohnung vor dem Kölner Dom aufgebaut. Mit der Aktion fordere die Umweltorganisation „eine Klimapolitik, die sich konsequent am 1,5-Grad-Ziel orientiert“, sagte Greenpeace-Sprecherin Nina Noelle am Donnerstag in Köln.
„Zerstörung durch Wetterextreme, wie die Klimakrise sie häufiger werden lässt, bestimmen die Nachrichten inzwischen im Wochentakt“, sagte Noelle. Gleichzeitig würden im Bundestag notwendige Gesetze zum Klimaschutz blockiert und Entscheidungen verschoben, kritisierte sie. Auch die Finanzierung von Klimaanpassungsmaßnahmen in den Städten sei noch weitgehend unklar. „Klimaschutz und Klimaanpassung kosten Geld, aber Nichtstun kommt uns ein Vielfaches teurer zu stehen“, erklärte die Klimaschützerin. Sie drang auf verbindliche Zusagen des Bundes an die Kommunen.
Die 38 Quadratmeter große Wohnung besteht den Angaben zufolge aus originalen Möbeln und Inventar, welche unter anderem aus den Überflutungsgebieten im Ahrtal stammen. In Videos und auf Texttafeln schildern ehemalige Besitzerinnen und Besitzer ihre Erfahrungen mit der Flutkatastrophe. Die Flutwohnung soll auch in München, Frankfurt am Main und Dresden aufgebaut werden, hieß es.
Das Ahrtal war von der Flutkatastrophe vor zwei Jahren besonders stark betroffen. Am 14. und 15. Juli 2021 hatten Starkregenfälle Flüsse und Bäche anschwellen lassen und zu Überschwemmungen geführt. Mehr als 180 Menschen waren in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen ums Leben gekommen.