Brennender Autofrachter in weniger befahrene Gewässer geschleppt

Brennender Autofrachter in weniger befahrene Gewässer geschleppt

Schiermonnikoog, Borkum (epd). Der auf der Nordsee brennende Autofrachter „Fremantle Highway“ ist am Montagmittag an seinem vorläufigen Ankerplatz vor der niederländischen Insel Schiermonnikoog angekommen. Schleppern sei es gelungen, das Schiff in eine weniger befahrene Region zu ziehen, teilte die niederländische Wasserbehörde Rijkswaterstaat mit. Sobald es die Situation zulasse, werde ein Bergungsteam an Bord gehen und das Schiff untersuchen. Die „Fremantle Highway“ bleibe mit den Schleppern verbunden.

Noch sei es zu früh für eine Entwarnung. Nach Angaben der niederländischen Behörden arbeiten die Einsatzkräfte weiter daran, das Schiff zu stabilisieren und die Bergung vorzubereiten. In welchen Hafen die „Fremantle Highway“ letztlich geschleppt werde, stehe noch nicht fest. Auf dem mit rund 3.800 Autos beladenen Frachter war in der vergangenen Woche ein Brand ausgebrochen. An Bord waren auch Elektro-Autos, die als wahrscheinlicher Brandherd infrage kommen.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte unterdessen, solche Transporte als Gefahrguttransporte zu deklarieren und nicht länger in der Nähe der Küste fahren zu lassen. Autofrachter sollten nur noch auf den äußeren Schiffsrouten fahren dürfen. Die Umweltschützer regten an zu prüfen, ob auf allen Autofrachtern moderne Löschsysteme gebraucht würden, um brennende E-Autos löschen zu können. Von deren Batterien gehe eine Gefahr für die Schiffe aus.

Das Unglück zeigt den Umweltschützern zufolge, wie schnell das Wattenmeer und die Küstenregionen von einer möglichen Umweltkatastrophe bedroht werden können. Ein bedrohlicher Chemiecocktail mit dem Lösch- und Kühlwasser gefährde bereits jetzt die Nordsee, das Wattenmeer und die darin lebenden Pflanzen und Tiere.