Kampala, Abuja (epd). Bei Plünderungen im Nordosten Nigerias sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Wie die nigerianische Zeitung „Vanguard“ am Montag berichtete, drangen am Sonntag im Bundesstaat Adamawa Tausende Menschen auf der Suche nach Lebensmitteln und anderen Gegenständen in staatliche und private Lagerhäuser ein. Mindestens 45 Personen wurden demnach verhaftet.
Hintergrund der Plünderungen war der Frust der Bevölkerung über Nigerias wirtschaftliche Situation. Steigende Preise, Inflation und die Abschaffung von Subventionen auf Güter wie Treibstoff haben in den vergangenen Monaten immer wieder zu Protesten geführt. Als Reaktion auf die Gewalt wurde eine 24-stündige Ausgangssperre verhängt.
Mit mehr als 200 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist Nigeria der bevölkerungsreichste Staat Afrikas sowie die größte Volkswirtschaft des Kontinents. Dennoch leben viele Menschen in extremer Armut. Vor allem der Nordosten Nigerias ist von einer Hungerkrise betroffen. Die islamistische Miliz Boko Haram terrorisiert seit Jahren die Bevölkerung der Region. Nach UN-Angaben sind rund sechs Millionen Menschen in der Region auf humanitäre Hilfe angewiesen.