Dortmund, Berlin (epd). Die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC-DE) und die Evangelische Kirche von Westfalen fordern gerechte Löhne für die Näherinnen der Fußballtrikots und die Beschäftigten in der globalen Textilindustrie. Anlässlich der Fußballweltmeisterschaft der Frauen appellieren sie an Unternehmen wie Adidas als Ausstatter und Sponsor der deutschen Nationalmannschaft gegen „Zwangsarbeit und damit die Gewalt an Frauen in ihren Zuliefererbetrieben“ vorzugehen, wie sie am Freitag in Dortmund und Berlin mitteilten.
„90 Euro kosten die Fußballtrikots, die zur WM verkauft werden“, kritisierte die Beauftragte für den kirchlichen Entwicklungsdienst der Evangelischen Kirche von Westfalen, Katja Breyer. „Die Arbeiterinnen und Arbeiter bekommen davon aber nur 90 Cent.“
Mehrere Studien der CCC-DE hätten belegt, dass Textilarbeiterinnen „systematisch ausgebeutet“ würden, erklärte die westfälische Kirche. Zahlreiche namhafte Sportartikelmarken ließen ihre Trikots und andere Artikel in Ländern mit niedrigen Arbeitskosten produzieren. Die Arbeitsbedingungen in den Fabriken dort seien oft schlecht und auch gesundheitsgefährdend, weil Umweltstandards nicht eingehalten würden. Der Lohn reiche keinesfalls aus, damit die Frauen und ihre Familien davon leben könnten.