Osnabrück (epd). Wegwerf-Mode oder „Fast Fashion“ ist nach Angaben der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) eine der größten Belastungen für Umwelt und Klima. Sie müsse dringend durch eine Kreislaufwirtschaft ersetzt werden, wie sie etwa Second-Hand-Läden betrieben, teilte die Stiftung am Donnerstag mit. Dabei würden Ressourcen geschont, Abfall reduziert und Lebenszyklen von Produkten verlängert.
Die Produktionskosten der Kleidung durch den immensen Verbrauch von Rohstoffen und Wasser sowie die hohen Treibhausgasemissionen spiegelten sich in keiner Weise in der billig verkauften Fast-Fashion-Mode wider, erläuterte DBU-Expertin Verena Exner. Die Konsumenten entsorgten Hosen, T-shirts oder Jacken bereits nach kurzem Tragen, weil die nächste Kollektion im Laden auf Käufer warte.
Die wahren Kosten hätten die Allgemeinheit und die Näherinnen in den Billiglohnländern zu tragen, betonte Exner. Diese würden in der Regel noch immer nicht fair entlohnt und müssten unter schlechten Bedingungen arbeiten. Zudem entstünden enorme Mengen Abfall. Jede Sekunde lande eine Lkw-Ladung Kleidung in Verbrennungsanlagen oder auf Deponien. „Der Wert von Kleidung muss viel stärker ins Bewusstsein rücken als bisher.“
Die Expertin plädierte für eine Modebranche, „die über kurzweilige Trends hinausgeht mit hochwertigen Kleidungsstücken, die langlebig sind und darüber hinaus auch möglichst lange im Kreislauf bleiben“. Exner verwies auf das Startup „Ekodise“, das lokale Secondhand-Läden bei der Digitalisierung unterstützt und sie in die Lage versetzt, beim Online-Shopping mitzuhalten. Es wird von der DBU mit 124.000 Euro gefördert.