Limburg, Frankfurt a. M. (epd). Das Bistum Limburg erwartet laut einem Zeitungsbericht drastische Finanznöte selbst bei katholischen Kindertagesstätten, Schulen und dem Hilfswerk Caritas. „Ich habe große Fragezeichen, ob wir das langfristig aufrechterhalten können“, sagte der Finanzdezernent der Diözese, Thomas Frings, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe) mit Blick auf den Kita-Bereich. Grund dafür ist laut dem Bericht der sich beschleunigende Mitgliederschwund, der für größere Einnahmeverluste als bislang kalkuliert sorgen werde.
Frings favorisiert laut dem Bericht zwar Einsparungen im Verwaltungsbereich, für den das Bistum rund 16 Prozent seiner Kirchensteuereinnahmen verwende. Interne Prozesse könnten durchaus noch effizienter werden.
„Wenn dieses Potenzial ausgeschöpft ist, müssen wir aber über Leistungsbereiche wie Kita, Schulen, Caritas oder Zuschusszahlungen an die Kirchengemeinden reden“, zitiert die Zeitung den Finanzdezernenten. Bei den Kindertagesstätten kämen in der Regel rund 15 Prozent der Betriebsmittelzuschüsse aus der Bistumskasse, den Rest übernehme die jeweilige Gemeinde.
Schon 2019 habe eine Studie ein düsteres Bild von der Entwicklung der Mitgliederzahlen und damit auch der Finanzen der christlichen Kirchen gezeichnet, hieß es zum Hintergrund. Für das Bistum Limburg, wo der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, Bischof ist, sei die Studie von einem jährlichen Mitgliederrückgang um 1,1 Prozent ausgegangen. Tatsächlich sei die Zahl der Kirchenmitglieder aber allein im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent zurückgegangen.
Momentan gleiche die Diözese das operative Defizit mithilfe von Rücklagen aus. Dieses Finanzierungssystem sei aber nicht zukunftsfähig, sagte Frings der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.