Berlin (epd). Die Deutschen erhalten nach mindestens 45 Versicherungsjahren im Durchschnitt eine monatliche Rente von 1.543 Euro. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Frage des Linken-Bundestagsfraktionschefs Dietmar Bartsch hervor, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Zuerst hatte das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND, Sonntag) darüber berichtet.
Der Unterschied zwischen Frauen und Männern beträgt laut Bundesarbeitsministerium mehrere Hundert Euro: Männer kommen nach 45 Versicherungsjahren auf eine Rente von durchschnittlich 1.637 Euro und Frauen auf 1.323 Euro pro Monat.
Auch im Westen und Osten des Landes gehen die durchschnittlichen Renten auseinander: In Westdeutschland bekommen Männer und Frauen nach 45 Jahren in der Rentenversicherung durchschnittlich 1.605 Euro im Monat - im Osten sind es 1.403 Euro im Monat, wie aus der Antwort hervorgeht.
In Westdeutschland kommen der Antwort zufolge Männer auf 1.698 Euro monatlich und Frauen auf 1.334 Euro; im Osten erhalten Frauen 1.307 Euro und Männer 1.466 Euro.
Im RND kritisierte Linken-Bundestagsfraktionschefs Bartsch die Zahlen: „Im Durchschnitt 1.543 Euro Rente nach 45 Jahren Arbeit ist eine beschämende Bilanz der Rentenpolitik der letzten zwei Jahrzehnte.“ Dass Frauen und Ostdeutsche deutlich weniger erhielten, zeige, „dass wir weit entfernt sind von einem gerechten System auskömmlicher Renten“, bemängelte er.
Deutschland brauche ein deutlich höheres Rentenniveau, mahnte Bartsch. „Dies kann finanziert werden durch eine große Rentenreform hin zu einer ‚Rentenkasse für alle‘ - eine Versicherung, in die alle Erwerbstätigen einzahlen.“
Der Linken-Politiker verlangte auch kurzfristig eine Rentenerhöhung: „Ich fordere von der Ampel zudem in diesem Jahr eine außerordentliche Rentenerhöhung von zehn Prozent als Inflationsausgleich für alle Rentner.“