Wittenberg (epd). Das Amtsgericht Wittenberg hat den selbst ernannten „König“ Peter Fitzek wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Beleidigung zu einer achtmonatigen Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt. Der Angeklagte habe noch während der Urteilsbegründung den Sitzungssaal verlassen, teilte das Landgericht Dessau-Roßlau am Donnerstag mit. Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 57-Jährige im März vergangenen Jahres eine Frau im Dienstgebäude des Landratsamtes Wittenberg zunächst gegen eine Tür gestoßen und ihr danach einen Fußtritt versetzt hat. Der Körperverletzung sei eine verbale Auseinandersetzung vorausgegangen. Zwei Bundeswehrangehörige, die den Angeklagten aus dem Gebäude geleiteten, habe Fitzek als „Faschistenschweine“ beschimpft. Die Verteidigung habe auf Freispruch plädiert, teilte das Landgericht mit
Fitzek gilt als führender ist Aktivist der „Reichsbürgerbewegung“. Er selbst bezeichnet sich als Oberhaupt der Gruppierung „Königreich Deutschland“.
Die Gruppierung „Königreich Deutschland“ steht in Sachsen-Anhalt und Sachsen unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Das „Königreich Deutschland“ leugnet die geltende Rechts- und Verfassungsordnung der Bundesrepublik Deutschland und will pseudo-legitimierte Parallelstrukturen - wie etwa ein eigenes Steuer- und Finanzwesen - aufbauen.