Potsdam (epd). Wetterextreme wie Hitzewellen und Starkregen werden nach Experteneinschätzung die Zukunft deutlich prägen. Mit anhaltendem Klimawandel und Temperaturanstieg wachse die Wahrscheinlichkeit für solche Ereignisse weiter, sagte der Klimaforscher und Meteorologe Peter Hoffmann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) im RBB-Inforadio (Donnerstag). Durch die zunehmende Energie in der Atmosphäre würden bestimmte Extreme wahrscheinlicher und extreme Wetterlagen noch extremer.
Darauf müssten sich Gesellschaft und Politik besser vorbereiten, sagte Hoffmann. Im Vordergrund müsse stehen, durch besseren Klimaschutz einen noch „stärkeren Klimawandel langfristig zu vermeiden“. Zugleich sei es erforderlich, „mit den neuen Gegebenheiten umzugehen“, vorausschauender zu planen, Wasser für Trockenperioden in der Landschaft zurückzuhalten und die Städte grüner zu gestalten. Dies könne zumindest das lokale Klima „ein bisschen angenehmer“ machen.
Es sei jedoch auch nötig, die eigene Mobilität und die eigenen Gewohnheiten zu überdenken, sagte Hoffmann. Dazu zähle die Frage, auf welche Art und Weise und wie häufig Urlaubsreisen unternommen werden. Auch der Umgang mit Ressourcen im Alltag müsse auf den Prüfstand.
Die Welt befinde sich mitten im Klimawandel, betonte der Wissenschaftler: „Speziell Europa hat sich überdurchschnittlich erwärmt.“ Dort sei die Temperatur inzwischen zwei Grad wärmer als zu Beginn der Wetteraufzeichnungen. Besonders die Mittelmeerregion sei ein „Hotspot des Klimawandels“, weil dort alle Wetterextreme gebündelt auftreten könnten.