Osnabrück (epd). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fordert einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Nötig sei ein „klarer Kompass für die Energiewende“, sagte ihr Generalsekretär Alexander Bonde. „Grüner Strom wird Öl, Kohle und Gas von morgen sein - vom Heizen bis zur Mobilität“, betonte er. Daran richte die Stiftung ihre Förderpolitik aus.
Im vergangenen Jahr vergab die Stiftung nach seinen Angaben eine Fördersumme von insgesamt 56,4 Millionen Euro. Das war etwas weniger als im Jahr davor, als 59,8 Millionen Euro flossen. Gefördert wurden 263 Projekte.
Die Stiftung zählt zu den größten Umweltstiftungen Europas. Im vergangenen Jahr erhöhte sie ihr Stiftungskapital um 34 Millionen Euro auf 2,42 Milliarden Euro. Den Angaben zufolge baute sie zudem ihr Engagement bei nachhaltigen Geldanlagen aus. Auch die Investitionen in Anlagen, die erneuerbare Energie erzeugen, wurden verstärkt. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstütze besonders kleine und mittlere Unternehmen bei der Umsetzung von innovativen und modellhaften Lösungen zum Schutz der Umwelt, sagte Bonde bei der digitalen Jahrespressekonferenz der Stiftung mit Sitz in Osnabrück.
Um die Klimaziele zu erreichen, reiche ein Schwenk zu den erneuerbaren Energien nicht aus, betonte er. Nötig sei es zudem, Energie zu sparen und effizienter zu nutzen sowie eine umfassende Kreislaufwirtschaft einzuführen. Im vergangenen Jahr lag Bonde zufolge der gesamte Endenergieverbrauch in Deutschland bei rund 2,29 Milliarden Kilowattstunden. Daran hatten erneuerbare Energien einen Anteil von rund 21,8 Prozent.
Der Leiter der Abteilung Umwelttechnik der Stiftung, Felix Gruber, sagte bei einer Projekt-Präsentation, regenerative Energie wie Wind, Wasser und Sonne müssten effizienter genutzt werden. Deshalb unterstütze die Deutsche Bundesstiftung Umwelt auch Forschungseinrichtungen wie das Helmholtz-Zentrum in Berlin. Dieses entwickle sogenannte Perowskit-Silizium-Tandem-Solarzellen weiter, um deutlich höhere Wirkungsgrade bei der Sonnenenergie zu erreichen.
Die Stiftung betrachte die Inflation mit Sorge, habe aber die Fördermittel weitgehend stabil halten können, sagte Finanzchef Michael Dittrich. Er mahnte jedoch: „Bleibt die Inflationsrate auf aktuell hohem Niveau, wird das künftig nicht mehr möglich sein.“ 1991 startete die Deutsche Bundesstiftung Umwel mit einem Kapital von knapp 1,3 Milliarden Euro. Sie hat seither für mehr als 10.800 Projekte etwa zwei Milliarden Euro an Fördermitteln zur Verfügung gestellt.