UN: Rund 270.000 Menschen aus Sudan in den Tschad geflüchtet

UN: Rund 270.000 Menschen aus Sudan in den Tschad geflüchtet

Genf (epd). Rund 270.000 Menschen sind laut dem Welternährungsprogramm (WFP) seit Mitte April aus dem Konfliktland Sudan in den Tschad geflohen. Jeden Tag überquerten Tausende Menschen aus dem östlichen Nachbarland die Grenze, sagte der WFP-Landesdirektor im Tschad, Pierre Honnorat, laut einer am Dienstag in Genf verbreiteten Erklärung. Davon seien mehr als 230.000 sudanesische Flüchtlinge und 38.000 Tschaderinnen und Tschader, die in ihr Heimatland zurückgekehrt seien.

Viele der Schutzsuchenden hätten Verletzungen und berichteten von erschütternder Gewalt, der sie entkommen seien. Sie kommen demnach aus der west-sudanesischen Region Darfur, einem der Brennpunkte des Konflikts im Sudan. Die Menschen benötigten Schutz und humanitäre Hilfe, erklärte Honnorat.

Im Sudan kämpfen Armeechef Abdulfattah al-Burhan und sein Widersacher Mohamed „Hemeti“ Dagalan von den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) um die Macht. In Darfur sind die Kämpfe ähnlich intensiv wie in der Hauptstadt Khartum. Hunderte Menschen wurden bislang getötet, weitere Millionen Menschen sind innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht. Das WFP gehört zu den UN und ist nach eigenen Angaben die größte humanitäre Hilfsorganisation der Welt.