Außenamt hat Konflikte bei Eritrea-Festival befürchtet

Außenamt hat Konflikte bei Eritrea-Festival befürchtet

Berlin (epd). Das Auswärtige Amt hat vor dem Eritrea-Festival in Gießen Auseinandersetzungen befürchtet. Ein Ministeriumssprecher sagte am Montag in Berlin, es habe am vergangenen Mittwoch Gespräche des Außenamtes mit dem eritreischen Geschäftsträger gegeben, der das Land in Deutschland vertrete. Dabei sei deutlich gemacht worden, dass innereritreische Konflikte nicht auf deutschem Boden ausgetragen werden dürften. Der Sprecher erläuterte, dass Eritrea seit neun Jahren keinen Botschafter mehr in Deutschland habe und es vollwertige diplomatische Beziehungen mit dem Land nicht gebe. Daher sei man mit dem Geschäftsträger im Kontakt.

Eritreische Gegner des Festivals hatten sich am Samstag heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Sie hielten das Kulturfestival, das vom regierungsnah geltenden Zentralrat der Eritreer in Deutschland veranstaltet wurde, für eine Propagandaveranstaltung der eritreischen Regierung. Das Ordnungsamt der Stadt Gießen hatte versucht, die Veranstaltung zu verbieten, der Hessische Verwaltungsgerichtshof entschied jedoch zugunsten des Festivals. Bei den Ausschreitungen wurden 26 Polizeibeamte verletzt und rund 100 Personen in Gewahrsam genommen.

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums verurteilte die Ausschreitungen. Zugleich kritisierte er massiven Rassismus in der Debatte infolge der Ausschreitungen.