Berlin (epd). Die Spitzenpolitikerinnen und -politiker in Bund und Ländern nutzen weiterhin mehrheitlich klimaschädliche Dienstwagen. Laut dem am Montag in Berlin vorgestellten 17. Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) fahren 214 von 257 befragten Politikerinnen und Politikern Dienstkarossen, die mindestens 20 Prozent mehr Kohlendioxid ausstoßen als zugelassen. Der vorgeschriebene europäische Grenzwert liegt bei 95 Gramm pro Kilometer. 113 Befragte nutzen besonders klimaschädliche Plug-in-Hybride, die DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz als „Mogelpackung mit grünem Anstrich“ bezeichnete.
Am klimafreundlichsten fährt demnach die sächsische Justizministerin Katja Meier (Grüne) mit einem VW ID.3 Pro und einem realen CO2-Ausstoß von 68 Gramm. Schlusslichter sind NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, NRW-Innenminister Herbert Reul, Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (alle CDU) und Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD). Ihre Audis A8 stoßen auf der Straße 380 Gramm CO2 aus. Dafür bekommen sie von der Umwelthilfe die Rote Karte.
Einziger Landeschef mit Grüner Karte ist Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), mit einem E-Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC und 82 Gramm Ausstoß. Im Bundeskabinett gibt es Grüne Karten für die Familienministerin Lisa Paus, Umweltministerin Steffi Lemke (beide Grüne) und ihre SPD-Ministerkollegin Svenja Schulze (Entwicklung) für die Nutzung von vollelektrischen Dienstwagen. Schlusslicht im Bund ist Justizminister Marco Buschmann (FDP) mit einem Audi A8 und 236 Gramm, 2,5-mal mehr als erlaubt.