Berlin (epd). Eine Initiative katholischer Sozialverbände und Bistümer hat Bund und Länder aufgefordert, mehr für den Klimaschutz zu tun. „Eine Politik, die unvermindert handelt, als ob die Klimakatastrophe nicht längst begonnen hätte und nicht schon jetzt jährlich Tausende an Toten durch Hitze, Dürren oder Überschwemmungen sowie volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe erzeugt, suggeriert der Bevölkerung, die Lage sei keinesfalls so ernst, wie die Wissenschaft anmahnt“, heißt es in einem Montag vom Deutschen Caritasverband veröffentlichten Appell. Eine solche Politik schmälere die vorhandene Veränderungsbereitschaft, verhindere Planungssicherheit und fördere Populismus, Angst, Hass und Aggression.
Die Initiative „Wir sind bereit“ mahnt, in der ersten Hälfte des politischen Jahres sei bei der Klimapolitik „viel zu wenig“ passiert. Zu den Erstunterzeichnern gehören der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki und die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp.
Die Unterzeichner setzen sich für eine rasche Wärme- und Energiewende ein. Sie fordern zudem, bestehende Gebäude müssten zügig saniert werden, dafür brauche es Förderprogramme und planbare Fristen. Außerdem befürworten sie ein Tempolimit auf Autobahnen und fordern mehr Subventionen für den Schienen-, Fuß- und Radverkehr statt für Autos und Straßen. Die Landwirtschaft müsse klimagerecht und biologisch divers bewirtschaftet werden, heißt es in dem Appell.