Düsseldorf (epd). Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sieht die beiden im Bundestag zur Abstimmung stehenden Regelungen zur Sterbehilfe kritisch. Vor der Abstimmung am Donnerstag sagte er der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwoch), dass diese zu weitreichend sein könnten. Es obliege dem Bundestag, den richtigen Weg zu finden, mit dem einerseits die autonome Entscheidung gewährleistet und andererseits Sorge dafür getragen werde, dass eine nicht von freiem Willen getragene Umsetzung von Sterbewünschen verhindert wird.
„Meiner Meinung nach müssen wir aber bei jeder Regelung aufpassen, dass Selbsttötung nicht als gesellschaftlich normal angesehen wird, und es müssen Regelungen getroffen werden, die verhindern, dass eine Selbsttötung nur aus einer temporären Verzweiflung erfolgt“, betonte Laumann.
Sobald der Bundestag eine Entscheidung gefällt hat, muss es laut Laumann Schulungen für Beschäftigte in Hospizen und in der Pflege vor dem Hintergrund ihres palliativen Auftrags geben. „Insbesondere muss eine Situation verhindert werden, in der sich hochbetagte oder pflegebedürftige Menschen angesichts geregelter Formen der Suizidbeihilfe einem indirekten oder unausgesprochenen Druck ausgesetzt sehen, ihr Leben vorzeitig zu beenden, um nicht länger 'zur Last zu fallen'“, sagte der CDU-Politiker.