Menschenrechtler: Heiligen Stätten im Urlaub respektvoll begegnen

Menschenrechtler: Heiligen Stätten im Urlaub respektvoll begegnen

Göttingen, Alice Springs (epd). Anlässlich der bevorstehenden Urlaubszeit appelliert die Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen, Bauwerken und Naturdenkmälern indigener Völker mit Respekt zu begegnen. Viele dieser Kulturstätten seien für die dort seit Jahrtausenden ansässigen Völker heilig, teilte die international tätige Menschenrechtsorganisation am Dienstag mit. „Wer diese Heiligtümer besucht, sollte sie rücksichtsvoll behandeln“, sagte Eliane Fernandes, Referentin für indigene Völker bei der Organisation.

Als Beispiel nannte Fernandes „Ayers Rock“ in Australien. Der 348 Meter hohe Fels, den die Ureinwohner Australiens „Uluru“ nennen, sei den Aṉangu-Aborigines seit mehr als 10.000 Jahren heilig. „Viele tausend Menschen sind jedes Jahr auf den Berg geklettert und haben im wahrsten Sinne des Wortes auf diesem Heiligtum herumgetrampelt“, sagte Fernandes. Das sei jedes Mal ein Affront gegen die Aṉangu und ihre Kultur gewesen.

Seit 2019 dürfen Besucher, den rund 550 Millionen Jahre alten „Uluru“ aus Respekts vor dem Glauben der Aṉangu nicht mehr betreten. Es ist zudem verboten, Pflanzen und Steine mitzunehmen sowie Plätze, die als heilig ausgewiesen sind, zu fotografieren. Bei Nichtbeachtung drohen den Angaben zufolge Geldstrafen von bis zu 10.000 Australischen Dollar (etwa 6.000 Euro).