Welthungerhilfe: Hilfe für Mali nicht aufgeben

Welthungerhilfe: Hilfe für Mali nicht aufgeben

Frankfurt a.M. (epd). Die Welthungerhilfe hat angesichts des bevorstehenden Endes der UN-Mission in Mali eine Fortsetzung der Hilfe für das westafrikanische Land angemahnt. Entwicklungsmaßnahmen dürften angesichts akuter Krisen nicht aufgegeben oder unterfinanziert werden, sagte die Sprecherin der Welthungerhilfe, Simone Pott, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Samstag. Ein Herauskommen aus dem Krisenmodus sei dann „gar nicht mehr möglich“.

Der UN-Sicherheitsrat hatte am Freitag in New York einen Abzug der Blauhelmsoldaten bis Ende des Jahres beschlossen. Hintergrund waren zunehmende politische und diplomatische Spannungen mit der malischen Militärregierung. An der Friedensmission Minusma beteiligt sich auch die Bundeswehr.

Pott sagte, in Mali seien etwa 8,8 Millionen Menschen auf humanitäre Unterstützung angewiesen. Diese Zahl habe sich seit 2017 mehr als verdoppelt. In vielen Regionen des Sahel-Staates seien Schulen und Krankenstationen durch die andauernden Kämpfe zerstört worden. „Die schlechte Sicherheitslage in vielen Teilen des Landes stellt eines der größten Probleme dar“, sagte Pott.

Es brauche Perspektiven, damit Familien ihr Leben und Einkommen sichern könnten, sagte Pott. „Der Ausbreitung von Terrorismus und Gewalt kann nicht allein mit militärischen Mitteln Einhalt geboten werden.“ Entscheidend für die Welthungerhilfe sei, ob das Arbeiten ohne Gefahr möglich sei „und ob dieses Engagement von der Bevölkerung auch gewollt ist“. Die weiteren Entwicklungen nach dem Ende des UN-Mandats und dem Abzug der Bundeswehr würden engmaschig beobachtet.