Langen (epd). Das Paul-Ehrlich-Institut kann keinen Zusammenhang zwischen Long-Covid-Beschwerden und Impfungen gegen das Coronavirus feststellen. Das Bundesinstitut für Impfstoffe habe zwischen dem Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember 2020 und dem 19. Mai dieses Jahres 1.547 Meldungen über Verdachtsfälle von Long-Covid-ähnlichen Nebenwirkungen nach einer Covid-19-Impfung erhalten, teilte das Institut im hessischen Langen am Donnerstag mit. Diese Beschwerden umfassten etwa chronisches Erschöpfungssyndrom, Anstieg der Herzfrequenz und des Pulses sowie Unwohlsein nach Belastung.
Bei den Verdachtsmeldungen fehlten nach Angaben des Instituts allerdings häufig wichtige Informationen, insbesondere zum Zeitpunkt des Auftretens und zur Dauer. Auffällig sei, dass die Meldungen aus Deutschland mehr als die Hälfte aller Verdachtsmeldungen weltweit ausmachten (2.817). Dabei seien in Deutschland keineswegs mehr als die Hälfte aller Impfdosen weltweit verabreicht worden. Meldungen von Verdachtsfällen seien überdies nicht identisch mit Nebenwirkungen.
In Deutschland wurden 192 Millionen Covid-19-Impfungen verabreicht. Damit ergebe sich eine Melderate von weniger als einem Verdachtsfall pro 100.000 Impfungen (0,73). Dies ergebe kein Risikosignal für das Auftreten der Beschwerden nach einer Impfung. Darüber hinaus gebe es keinen medizinisch plausiblen Hinweis auf einen direkten, ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Long-Covid-ähnlichen Beschwerden und einer Covid-19-Impfung.