Bremen (epd). Nach einer mehrtägigen Eröffnungszeremonie und mit vielen Opfergaben ist am Donnerstag in Bremen Norddeutschlands größter Hindu-Tempel feierlich eingeweiht worden. Zu dem bundesweit seltenen Anlass waren 15 hinduistische Priester aus Deutschland, Indien, England und Norwegen angereist. Der farbenfrohe und reich verzierte Sri Varasiththivinayakar Tempel ist dem hinduistischen Glücksgott Ganesha gewidmet. Das Gotteshaus sei ein Zeichen für Vielfalt und eine weltoffene Gesellschaft, sagte bei der Einweihung Bremens Altbürgermeister Henning Scherf.
Das Gotteshaus wurde durch Spenden und einen Kredit finanziert. Es ist nach mehrjähriger Planungs- und Bauzeit inklusive Corona-Verzögerungen auf dem Gelände des sozial-ökologischen Quartierprojektes Stadtleben Ellener Hof entstanden. Den Tempel mit einer Innenfläche von etwa 460 Quadratmetern überragt ein zehn Meter hoher „heiliger Königsturm“, der von rund 100 handmodellierten Götterfiguren geschmückt wird. Für die Herstellung waren eigens Tempelbauer aus Indien gekommen.
Auch waren bei Planung und Bau stets genau festgelegte Riten zu beachten: So wurde der richtige Zeitpunkt für die Unterzeichnung des Pachtvertrages für das Grundstück nach dem Mondstand bestimmt. Eine Kuh hatte erfolgreich geprüft, ob sich das Areal für den Tempelbau eignet. Sie war jetzt auch bei der Einweihung dabei. Maßgeblich unterstützt wurde das Projekt von der Bremer Heimstiftung, von der das Grundstück kommt. Zur Gemeinde gehören eigenen Angaben zufolge momentan mehr als 500 Frauen und Männer.