Berlin (epd). Angesichts steigender Sommer-Temperaturen soll künftig ein bundesweiter Plan den Hitzeschutz verbessern. Deutschland müsse sich für kommende Hitzewellen besser aufstellen, heißt es in dem am Montag in Berlin von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) präsentierten Konzept.
Der Plan sieht vor, das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdiensts (DWD) standardmäßig zu nutzen. Die Länder sollen prüfen, ob bei bestimmten Warnstufen des DWD entsprechende Akutmaßnahmen verpflichtend sein sollen. Das Robert Koch-Institut soll dem Konzept zufolge den Zeitraum zwischen Juni und September 2023 hinsichtlich Übersterblichkeit durch Hitze statistisch auswerten. Außerdem ist eine bundeseinheitliche Empfehlung für Hitzeschutzpläne in Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten vorgesehen.
Weitere Punkte des Plans sind eine Präventionskampagne des Gesundheitsministeriums und der Schutz vulnerabler Gruppen. Hausärztinnen und -ärzte sollen demzufolge bei Hitzewellen Kontakt zu gefährdeten Menschen aufnehmen.
Das gemeinsam mit der Münchner Ludwigs-Maximilians-Universität entwickelte Angebot „hitzeService für Kommunen“, das bald online gehen soll, soll es erleichtern, Hitzeschutzmaßnahmen zu planen und umzusetzen. Bei Bedarf wolle das Gesundheitsministerium gemeinsam mit anderen Bundesministerien eine Interministerielle Arbeitsgruppe einberufen, die den Beitrag des Bundes zum Hitzeschutz gestalten solle, hieß es.
Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann, begrüßte Lauterbachs Pläne. Die AOK und andere gesetzlichen Krankenkassen seien bereit, Kommunen bei der Umsetzung zu unterstützen. Wichtig sei, die Bevölkerung besser über die Risiken der Erderwärmung zu informieren.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) gab zu bedenken, dass viele Klinikgebäude in Deutschland alt seien. Klimagerechte Modernisierung sei zwar notwendig, aber nicht zum Nulltarif zu haben, sagte DKG-Vorstandsvorsitzender Gerald Gaß: „Die Krankenhäuser benötigen ein umfassendes Investitionsprogramm, um mit dem Klimawandel umgehen zu können.“