Saurierknochen in Institutsdepot in Kirgistan gefunden

Saurierknochen in Institutsdepot in Kirgistan gefunden

Gotha (epd). Deutsche Wissenschaftler haben im zentralasiatischen Kirgistan möglicherweise eine neue Saurierart entdeckt. Im geologischen Institut der Universität Bishkek seien die Paläontologen auf noch unbearbeitete Funde einer länger zurückliegenden Grabung aus dem Westen des Landes gestoßen, sagte der Gothaer Forscher von der Stiftung Friedenstein, Tom Hübner, nach Rückkehr von der vierwöchigen Expedition, der auch Mitarbeiter der Universitäten aus München und Bamberg teilgenommen hatten. Die Knochen könnten zu einer bislang unbekannten Art gehören.

Die Funde stammen aus der sogenannten Balabansai-Formation und haben etwa 165 Millionen Jahre in der Erde gelegen. Dass sie so lange unbeachtet im Institutsdepot verbrachten, sei dem Umstand geschuldet, dass in ganz Kirgistan nur ein Paläontologe arbeite.

Die gemeinsame Expedition sei von deutscher Seite angeregt worden und habe untersuchen wollen, ob sich weitergehende Grabungen in Kirgistan lohnen könnten, hieß es. Die Region sei vor allem aus zwei Gründen interessant. Zum einen gebe es aus dieser Zeit weltweit nur wenig fossile Belege, sodass die Evolution der Dinosaurier in dieser Epoche nur unzureichend bekannt sei. Zum anderen beginne in dieser Zeit eine Entwicklung, in deren Verlauf in Ostasien eine Artenvielfalt von Sauriern entstanden sei, die es womöglich nirgendwo sonst gegeben habe.

Das heutige Kirgistan liege genau zwischen den Fundstellen des westasiatisch-europäischen Raums und China, betonte Hübner. „Entweder es gab hier damals eine natürliche Barriere, die die Populationen getrennt hat. Oder wir müssten hier an der Grenze Vertreter aus beiden Weltgegenden finden“, sagte er.