Jahrestag der Messerattacke: Wieder Demos in Würzburg angemeldet

Jahrestag der Messerattacke: Wieder Demos in Würzburg angemeldet

Würzburg (epd). Zum zweiten Jahrestag der Würzburger Messerattacke an diesem Sonntag sind mehrere Demonstrationen und Kundgebungen angemeldet. Der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) machte am Freitag in einer schriftlichen Stellungnahme klar, dass die Stadt und ihre Bürgerschaft „keine Vereinnahmung des 25. Juni 2021 von außen“ bräuchten: „Wir brauchen keine Demagogen und Wahlkämpfer, die am Gedenktag anreisen und uns erklären, was an diesem Tag passiert ist und welche politischen Schlüsse nun daraus abzuleiten sind. Sie sind ausdrücklich nicht willkommen.“

Die AfD Unterfranken ruft für Sonntagnachmittag zu einer „Kundgebung in Gedenken an die Messermorde“ auf. Die Partei rechnet den Behörden zufolge mit etwa 300 Teilnehmern. Angekündigt hat sie auch den Auftritt des thüringischen AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke. Die Teilnehmer wollen in einem Demonstrationszug vom damaligen Tatort am Barbarossaplatz ins Zentrum der Altstadt ziehen. Dort findet zwischen 13 und 17 Uhr eine Gegenkundgebung des Bündnisses „Würzburg ist bunt“ statt.

Bei der Messerattacke am 25. Juni 2021 waren am Würzburger Barbarossaplatz mitten in der Innenstadt drei Frauen getötet und zahlreiche weitere Menschen verletzt worden. Der Beschuldigte, der seit 2019 in Würzburg lebt, kam 2015 aus Somalia als Asylbewerber ins Land und steht als Geflüchteter unter subsidiärem Schutz. Das Würzburger Landgericht hatte den Mann Ende Juli vergangenen Jahres im Rahmen eines sogenannten Sicherungsverfahrens für unbestimmte Zeit in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der laut Gutachtern paranoid-schizophrene Mann zum Tatzeitpunkt schuldunfähig war.