Chemnitz (epd). Bei einem Angriff mit Stahlkugeln auf einen Jugendclub der Heilsarmee in Chemnitz ist laut Polizei ein Sozialarbeiter verletzt worden. Der 46-jährige Mitarbeiter habe leichte Verletzungen erlitten, teilte die Polizeidirektion Chemnitz am Dienstag mit. Der Vorfall habe sich bereits am 9. Juni während eines Konzerts mit Roma-Jugendlichen ereignet. Zuerst hatte der MDR über den Angriff berichtet.
Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen gefährlicher Körperverletzung. Hinweise auf eine rassistische Motivation für die Tat gebe es bisher nicht. Die Geschosse sind laut MDR-Bericht wahrscheinlich von einem Nachbargrundstück ausgegangen. Der Täter soll mit Stahlkugeln auf Menschen geschossen haben.
Die Heilsarmee, eine christliche Freikirche und soziale Bewegung, hatte Anzeige erstattet. „Unsere Angestellten und Besuchenden sind im wahrsten Sinne des Wortes zur 'Zielscheibe' für wie auch immer gearteten Frust geworden“, sagte eine Sprecherin der Heilsarmee dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Polizei habe Stahlkugeln sichergestellt, bestätigte sie. Die Polizeidirektion Chemnitz wollte sich noch am Dienstag mit Details zu dem Vorfall äußern.
Für die Jugendlichen sei die Einrichtung „Heilse“ der Heilsarmee ein wichtiger Anlaufpunkt, an dem sie willkommen und akzeptiert sind und Hilfe für ihre persönlichen Problemlagen finden. Unter ihnen seien auch vermehrt arabische und Roma-Jugendliche. „Wir vermuten, dass es sich um die Tat eines verärgerten Nachbarn handelt, da sich unsere Einrichtung in einem Wohngebiet befindet“, sagte die Sprecherin.